Wie funktioniert das Ohr? » Hörprozess in 4 Stufen erklärt

Wie funktioniert das Gehör?

Das Ohr ist ein unglaublich komplexes Sinnenorgan! Wir nehmen damit nicht nur Geräusche, Töne und Sprache wahr. Auch sitzt unser Gleichgewichtsorgan im Ohr. Dieses sorgt unter anderem für unsere Balance und die Koordination unserer Bewegungen. Dabei besteht das Ohr keineswegs nur aus der sichtbaren Ohrmuschel. Der wichtigere und zentralere Teil sitzt im Inneren des Kopfes.

In diesem Ratgeber erfahren Sie, wie das Ohr im Detail aufgebaut ist, wie Sie hören bzw. warum Sie nicht gut hören können.

Warum können wir (nicht) gut hören » Wie funktioniert unser Gehör?

Hören kurz & knapp erklärt:
Unser Ohr nimmt Schallwellen auf, wandelt sie in Impulse um und schickt sie über den Hörnerv zum Gehirn. Dort "verstehen" wir. 

Das Ohr besteht aus drei Teilen:

  1. Außenohr mit Ohrmuschel und äußerem Gehörgang
  2. Mittelohr mit Trommelfell und Gehörknöchelchen
  3. Innenohr mit Hörschnecke und Gleichgewichtsorgan
Ohr (Aufbau und Funktion)

Mit seiner Doppelfunktion “Hören & Gleichgewicht” spielt das Ohr eine entscheidende Rolle in puncto Gesundheit und Lebensqualität. Gutes Hören versorgt uns im Alltag nicht nur mit vielen Informationen, sondern ermöglicht uns auch die Teilhabe am “normalen” gesellschaftlichen Leben.

Schwerhörigkeit hingegen erschwert verständlicherweise die Kommunikation und kann zudem mit Schwindel etc. einhergehen. Ein Hörverlust beeinträchtigt also auch die körperliche Stabilität.

Noch mehr mögliche negative Folgen von Schwerhörigkeit für Betroffene und Angehörige hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hier übersichtlich zusammengefasst.

Wie funktioniert Hören? » Der Hörprozess in 4 Stufen erklärt

Der Hörprozess einfach erklärt

Das menschliche Ohr ist eigentlich ein Meisterwerk der Natur. Wir nehmen damit Tag für Tag rund um die Uhr die unterschiedlichsten Geräusche wahr – sogar, ohne bewusst hinzuhören. Dazu hilft es uns, uns im Raum zu orientieren. Doch wie funktioniert das Ohr bzw. Hören eigentlich genau?

Stufe 1: Geräusche (Luftschall) treffen auf unser Außenohr

Außenohr - Aufbau & Funktion

Außenohr Aufbau & Funktion: Das äußere Ohr besteht aus der Ohrmuschel und dem bis zu 3,5 cm langen äußeren Gehörgang. Die Ohrmuschel lokalisiert die Schallwellen. Sie hilft uns, zu bestimmen, aus welcher Richtung Geräusche kommen. Schallwellen sind ja nichts anderes als Luftbewegungen. Diese kann das Außenohr einfangen, bündeln und weiterleiten. Die Form der Ohrmuschel beschreibt gesundpedia sehr treffend als “Reliefsystem” (Quelle: gesundpedia.de), das den Schall dämmen und brechen kann und ihm eine bestimmte Klangfarbe verleiht, die später vom Gehirn interpretiert werden kann.

  • Ohrmuschel Funktion: Schall einfangen & lokalisieren
  • Äußerer Gehörgang Funktion: Schall bündeln und ins Ohrinnere leiten

Stufe 2: Das Mittelohr übermittelt Schwingungen ans Innenohr

Mittelohr - Aufbau & Funktion

Mittelohr Aufbau & Funktion: Der Gehörgang kanalisiert die Schallwellen in Richtung Mittelohr. Auch bekannt als “Paukenhöhle”, hat es die Funktion, den Schall auf das Trommelfell zu leiten. Die Luft in der Paukenhöhle stammt aus dem Hals-Rachenraum und wird über die Eustachische Röhre (Ohrtrompete) dorthin geleitet. Gerät die Luft im Mittelohr durch ankommende Schallwellen in Bewegung, treffen die Impulse auf das etwa einen Quadratzentimeter große Trommelfell und bringen es zum Schwingen. Dahinter befindet sich die Gehörknöchelchen-Kette, dessen drei Bestandteile nach ihrer Form benannt sind. Der Hammer ist direkt mit dem Trommelfell verwachsen und gibt die Schallschwingungen weiter an Amboss und Steigbügel. Letzterer ist über das ovale Fenster der Übergang zum Innenohr.

  • Paukenhöhle Funktion: Belüftung des Mittelohrs
  • Trommelfell Funktion: Schallübertragung & Schutz des Innenohrs
  • Gehörknöchelchen Funktion: Weiterleitung des Schalls ins Innenohr
  • Ohrtrompete Funktion: Belüftung & Druckausgleich

Stufe 3: Druckwellen im Innenohr werden in elektrische Signale verwandelt

Innenohr - Aufbau & Funktion

Innenohr Aufbau & Funktion: Im Laufe der Übertragung via Trommelfell und Gehörknöchelchen (Hamer, Amboss & Steigbügel) werden die Schallwellen verstärkt – laut Netdoktor um das 22-Fache (Quelle: Netdoktor)! Dann treffen sie durch das ovale Fenster im Innenohr auf die spiralförmige Hörschnecke. Die Wände der mit Flüssigkeit (Perilymphe) gefüllten Cochlea sind von empfindlichen Flimmerhärchen überzogen. Werden diese Haarzellen von den Schallbewegungen angestoßen, wandeln sie den mechanischen Input in elektrische Signale um. Über den Hörnerv werden diese dann ans Hörzentrum im Gehirn weitergeleitet.

Neben der Hörschnecke befindet sich das Gleichgewichtsorgan im Innenohr. Auch die Wände der ebenfalls mit Flüssigkeit gefüllten Bogengänge weisen eine haarähnliche Struktur auf. Durch Positionsveränderungen des Kopfes kommt es zu Verlagerungen der Flüssigkeit und die Härchen neigen sich. Über Sinneszellen und Nerven gelangen diese Informationen ans Gehirn. Dieses gleicht die Informationen mit denen von Augen, Muskeln und Gelenken ab: Stimmen die Informationen überein, fühlst du dich in Balance. Bei widersprüchlichem Input kommt es zu Gleichgewichtsstörungen, Schwindel o. ä.

  • Hörschnecke Funktion: Umwandlung mechanischer Reize in elektrische Impulse
  • Haarzellen Funktion: Übermittlung elektrischer Impulse an Hörnerv
  • Hörnerv Funktion: Verbindung von Hörorgan und Hörzentrum im Gehirn
  • Gleichgewichtsorgan Funktion: Balance & Orientierung im Raum

Stufe 4: Weiterleitung & Verarbeitung der Impulse im Gehirn » Wir hören ✓

Hörnerv & Hörzentrum - Funktionsweise

Erst, wenn die Impulse über den Hörnerv im Gehirn angekommen sind, verstehen wir, was wir hören. Das Hörzentrum ist permanent damit beschäftigt, die ankommenden Impulse zu verarbeiten und innerhalb von Sekundenbruchteilen zu deuten. Das eigentliche Hören findet also erst nach der Dekodierung der Geräusche im Gehirn statt. Eine Vorstellung, wie beeindruckend dieser Schritt ist, erhalten Sie in diesem Beitrag.

Nicht gut hören können bedeutet also vor allem, dass keine oder nicht genügend akustische Informationen im Gehirn ankommen. Schließlich gilt: Hören = Verstehen. Umso wichtiger ist es, dass das Gehirn im Training bleibt. Je eher Sie sich also bei einem Hörverlust um die Hörgeräte-Versorgung kümmern, desto besser sind Ihre Chancen auf gute Hörergebnisse. Erfahren Sie, warum eine fortgeschrittene Hörentwöhnung problematisch ist.

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Einen tollen Überblick über den gesamten Hörprozess gibt dieses Video!

Probleme mit dem Gehör: Warum kann ich nicht (gut) hören?

Hörverlust kann infolge einer Erkrankung, eines Unfalls oder eines Traumas plötzlich auftreten oder sich (meist aufgrund altersbedingter Abnutzung) sukzessive entwickeln. Dabei werden mit Schallleitungsstörung und Schallempfindungsstörung zwei Arten von Hörverlust unterschieden. Erhalten Sie einen umfassenden Überblick über Ursachen, Symptome und Arten von Schwerhörigkeit.

Schallempfindungsstörung = häufigste Ursache für Schwerhörigkeit

Warum wir schlecht hören - Altersschwerhörigkeit

Mit einem Anteil von über 90 % ist die Schallempfindungsstörung laut Wikipedia die häufigste Ursache für Hörverlust (Quelle: Wikipedia). Mit zunehmendem Alter nutzen sich die Flimmerhärchen in der Cochlea immer stärker ab und können ihre Funktion (Umwandlung des Schalls in elektrische Impulse) nicht mehr optimal erfüllen. Dauerhafte intensive Beanspruchung ( z. B. durch Lärm) lassen sie im Laufe der Zeit umknicken – wie zierliche Bäume bei starkem Wind.

Warum Hörprobleme meist zuerst in den hohen Frequenzen?

Typisch für die altersbedingte Schallempfindungsstörung ist, dass Hörprobleme anfangs vor allem in den höheren Frequenzbereichen auftreten. Das Rauschen des Windes wird ebenso leiser wie das Zwitschern der Vögel. Aber auch die Sprache spielt sich vor allem in den höheren Frequenzen ab. Weitere Symptome der Hochtonschwerhörigkeit finden Sie hier. Dass gerade der Hochtonhörverlust weit verbreitet ist, liegt am Aufbau der Cochlea: Die Haarzellen, die für die höheren Frequenzbereiche zuständig sind, befinden sich direkt am Eingang der Hörschnecke und werden daher besonders häufig beansprucht. Sie werden von allen Druckwellen erreicht, während im hinteren Bereich der Cochlea nur noch die für die tiefen Töne ankommen.

Wie können Hörgeräte das Gehör “wiederherstellen”?

Hörgeräte bestehen aus einem Mikrofon, Lautsprecher und Verstärker. So wird der Schall aufgenommen, verstärkt und in elektrische Impulse umgewandelt.

Und weil Schwerhörigkeit nicht nur bedeutet, dass jemand leise hört, können moderne Hörgeräte dank individueller Anpassung viel mehr als nur die Lautstärke zu erhöhen: Sie verändern zum Beispiel bei unangenehm wahrgenommenen Geräuschen die Tonalität (z. B. weniger schrill) oder reduzieren Störschall. Auch können gezielt bestimmte Frequenzbereiche verstärkt oder ausgeglichen werden.

Durch die Übertragung von bereits nicht mehr hörbaren Frequenzbereichen in hörbare Frequenzbereiche, deren Haarzellen in der Cochlea noch intakt sind, lässt sich das Gehör tatsächlich zum Teil wiederherstellen.

Wie funktioniert ein Hörgerät genau?

Erfahren Sie im Detail, wie ein Hörgerät aufgebaut ist und funktioniert.

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Ich habe keinen Hörtest. Was kann ich tun?

Machen Sie einen Termin bei Ihrem HNO-Arzt für einen Hörtest. Wenn ein entsprechender Hörverlust vorliegt, erhalten Sie eine Verordnung, die zur Abrechnung mit der Krankenkasse nötig ist. Die Verordnung enthält in aller Regel Ihr Audiogramm (das Ergebnis Ihres Hörtests).

Fragen Sie sicherheitshalber nach einer Kopie Ihres Audiogramms. Das schicken Sie uns nach der Bestellung zu, damit wir die Hörgeräte auf Ihren Hörverlust einstellen können.

Sie haben kürzlich einen Hörtest beim HNO-Arzt gemacht, jedoch keine Kopie des Audiogramms erhalten? Rufen Sie einfach in der Praxis an und fragen Sie danach.

Kostenerstattung der Krankenkasse

Damit Ihre Krankenkasse die Kosten der Hörgeräte erstattet, muss die Versorgung zunächst bewilligt werden. Dazu werden die ärztliche Verordnung sowie ein Kostenvoranschlag eingereicht. Auf Wunsch übernehmen wir für Sie die komplette Antragstellung während Ihrer Testphase. Alternativ können Sie dies auch selber erledigen. Alle erforderlichen Unterlagen erhalten Sie von uns nach Bestellung.

Übrigens können Sie bei einer Absage durch Ihre Krankenkasse vom Kauf zurücktreten (auch nach Ablauf der 30-tägigen Testphase) und die Geräte kostenlos an uns zurückschicken. Wenn Ihnen aber eine gültige Verordnung vom HNO-Arzt vorliegt, wird die Kostenerstattung in aller Regel bewilligt.

Wie kann Echo zum Nulltarif* anbieten, obwohl vergleichbare Hörgeräte beim herkömmlichen Akustiker 1500€ bis 2500€ Zuzahlung kosten?

Zunächst möchten wir Ihnen erklären, warum die Hörgeräte-Preise beim herkömmlichen Akustiker überhaupt so hoch sind.

Viele Menschen glauben, dass Hörgeräte in der Herstellung sehr teuer sind. Ist dies der Grund für die hohen Preise? In den Mini-Computern steckt zwar jede Menge Technik, doch werden heutzutage auch Hörgeräte in großen Fabriken am Fließband gefertigt. Die Herstellungskosten sind nicht höher als die eines modernen Smartphones. Und haben Sie schon mal ein Smartphone für 3000€ gesehen?

Ist es der Beratungs- und Anpassaufwand? Herkömmliche Akustiker bieten (genau wie Echo) alle Hörgeräte inklusive 6-jähriger Nachsorge an. Auch müssen Hörgeräte auf den individuellen Hörverlust eingestellt werden. Das ist natürlich ein gewisser Aufwand, doch rechtfertigt bei weitem nicht derart hohe Preise. Heutzutage erfolgt die Anpassung durch intelligente Algorithmen “per Klick” und ist schneller erledigt, als die meisten Menschen glauben.

Der tatsächliche Grund für die extrem hohen Preise klingt im ersten Moment sehr überraschend: Der herkömmliche Akustiker hat einfach zu wenig Kunden. Um genau zu sein: nur 2 Neukunden pro Woche im Durchschnitt. Von diesen 2 Neukunden muss er die teure Innenstadtmiete, die Ladeneinrichtung, seine Mitarbeiter und sich selbst bezahlen. Pro Kunde muss also sehr viel Geld übrigbleiben, damit er davon seine Kosten und sich selbst bezahlen kann.

Und genau hier geht Echo einen anderen Weg: Durch die Online-Versorgung erreichen wir Menschen bundesweit, ohne Hunderte von Immobilien anzumieten. Anstatt 2 Neukunden pro Woche, versorgen wir mit unserem Team aus ausgebildeten Akustikern zahlreiche Kunden täglich. Dadurch können wir mit weniger Profit pro Kunde leben und bieten Ihnen Premium-Hörgeräte zum Nulltarif* an, ohne an der Anpassung, Beratung oder Geräteleistung zu sparen.