Die meisten Menschen mit Schwerhörigkeit entscheiden sich für ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (Hdo). Bei den HdO-Modellen wird das eigentliche Hörgerät mit Mikrofonen und Batterie hinter dem Ohr getragen. Ins Ohrinnere gelangt der Schall über einen Schallschlauch oder einen externen Lautsprecher (Hörer). Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte sind in verschiedenen Bauarten, Größen und Farben erhältlich und für alle Grade von Hörverlust geeignet. Erfahren Sie, welches das beste HdO für Sie sein könnte.
Warum sind Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte so beliebt?
90 % aller regelmäßigen Hörgeräte-Träger verwenden HdO-Hörgeräte. Im Vergleich zu IdO–Hörgeräten, die vor allem durch ihre Unauffälligkeit punkten, haben Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte einige wichtige Vorteile: Dank individueller Anpassungsmöglichkeiten ist der Tragekomfort sehr hoch und der Aufwand für Reinigung und Pflege erfreulich gering.
Hinter dem Ohr ist ausreichend Platz, so dass leistungsstarke Batterien oder Akkus verwendet werden können: Ein Batteriewechsel muss daher nicht so häufig vorgenommen werden. Ebenso erleichtern große Bedientasten das Handling – insbesondere, wenn motorische Einschränkungen vorliegen.
Da es – anders als bei den IdO-Geräten für den Gehörgang – nicht auf möglichst kompakte Bauart ankommt, verfügen viele HdO-Hörgeräte auch über entsprechende Schnittstellen für den kabellosen Empfang via Infrarot-Signal, Funk oder Bluetooth. So gelangt der Ton vom Smartphone oder TV direkt ins Ohr – ganz ohne störende Begleitgeräusche und in der gewünschten Lautstärke.
Mit den klobigen Hörgeräten aus der Vergangenheit haben die modernen Modelle trotz immer mehr wertvoller Features nichts mehr gemein. Der Hörkanal bleibt bei der Versorgung mit einem HdO-Gerät frei und die Belüftung des Innenohrs wird nicht beeinträchtigt.
Gibt es bei den HdO-Hörgeräten auch Nachteile?
Der größte Nachteil der Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte gegenüber den IdO-Modellen ist natürlich die etwas auffälligere Optik. Allerdings gibt es mittlerweile viele Modelle, die zum einen sehr kompakt ausfallen und sich zum anderen dank ihres Designs sehr harmonisch an die Ohrmuschel anschmiegen.
Auch für Brillenträger können Hinter-dem-Ohr Hörgeräte etwas schwieriger im Umgang sein. Aber es gibt hilfreiche Tipps für das Tragen von Hdo-Hörgeräten mit Brille.
Weiterer kleiner Nachteil: Die Mikrofone befinden sich bei den HdO-Hörgeräten hinter dem Ohr. Dadurch bleibt die natürliche Funktion der Ohrmuschel für das Richtungshören leider ungenutzt. Moderne HdO-Geräte kompensieren dies jedoch mit smartem Richtungshören.
Zwar ist der Pflegeaufwand für ein HdO-Hörgerät überschaubar. Bei Schlauchsystemen (s.u.) muss allerdings regelmäßig der Schallschlauch ausgetauscht werden.
Welche Arten von Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten gibt es?
Als die „Multitalente“ unter den Hörgeräten passt in die HdO-Modelle viel Technik hinein. Moderne Features verbessern nicht nur das Hörerlebnis, sondern unterstützen langfristig auch bei fortschreitender Schwerhörigkeit. Wie funktionieren Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte eigentlich?
Erhältlich sind HdO-Geräte in zwei Bauweisen:
Schlauch-Hörsysteme
Schlauch-Hörsysteme werden auch als BTE-Hörgeräte (Behind-the-Ear) bezeichnet. Bei dieser Variante beherbergt das Gehäuse hinter dem Ohr den Lautsprecher. Den Weg von dort bis zum Trommelfell nimmt der Schall durch einen Schlauch. Der Vorteil dieser Bauart: In dem Gehäuse hinter der Ohrmuschel ist ausreichend Platz für einen leistungsfähigen Verstärker. Wird zusätzlich ein Schlauch mit größerem Durchmesser verwendet, ist eine Versorgung durch das Schlauch-System selbst bei schweren Hörverlusten von bis zu 95 % möglich.
Nur bei Dünnschlauchsystemen für weniger starke Hörverluste werden statt Otoplastik auch Fixierschirmchen eingesetzt, die eine offene Versorgung erlauben. Alle vier bis sechs Monate muss der Schallschlauch ausgetauscht werden.
Ex-Hörer-Hörgerät
Bei Ex-Hörer-Hörgeräten sitzt der Lautsprecher direkt im Hörkanal. Sie sind daher auch bekannt als RIC-Hörgeräte (Receiver-in-the-Canal). Über ein feines Kabel ist er mit der Otoplastik hinter der Ohrmuschel verbunden. Der Vorteil dieser Bauart: Da der Schall nicht durch einen Schlauch geleitet wird, sondern direkt ins Ohr gelangt, ist er klarer und natürlicher. Gleichzeitig darf das Ohrpassstück kompakter ausfallen. Platz für einen Lautsprecher wird schließlich nicht benötigt.
Ex-Hörer-Hörgeräte funktionieren mit vorgefertigten Ex-Hörern und Schirmchen (offene Versorgung)oder auch mit einer individuellen Otoplastik (geschlossene Versorgung). Letztere wird häufig nur bei besonders schweren Hörverlusten angefertigt, da offene Versorgungen mit Fixierschirmchen eine gute Belüftung des Ohrs ermöglichen und den Trägern daher höheren Komfort bieten.
Was kosten Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte?
Hinter-dem-Ohr Hörgeräte Preise bewegen sich i.d.R. zwischen etwa 800 Euro für die sogenannten „Kassengeräte“ und über 5.000 Euro für Modelle aus der Luxusklasse. Bei diesen Angaben handelt es sich um Preise ohne Beteiligung der Krankenkasse.
Wie viel ein Hörgerät kostet, hängt davon ab, welcher Leistungsklasse es zugeordnet wird. Dabei gibt es keine einheitliche Einstufung. Die meisten Händler kategorisieren ihre Produkte in drei bis fünf Klassen mit variierenden Ausstattungsmerkmalen.
Für einen guten ersten Überblick über die üblichen Preis- und Leistungsklassen charakterisieren wir hier vier typische Niveaus:
Alle genannten Preise sind unverbindlich als grobe Schätzung zu verstehen.
1. Basisklasse
Die Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte der Basisklasse kosten i.d.R. etwa 800 Euro, was ziemlich genau dem möglichen Zuschuss durch die Krankenkasse entspricht. Die sogenannten „Kassengeräte“ erfüllen alle aktuellen technischen Mindestanforderungen wie Spracherkennung oder Rauschunterdrückung. Face-to-face-Unterhaltungen in ruhiger Umgebung sind mit vier Kanälen und drei Hörprogrammen gut möglich. Digitaltechnik ist ohnehin Standard.
2. Mittelklasse
Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte der Mittelklasse kosten i.d.R. zwischen 1.200 und 2.000 Euro und bieten bis zu 12 Kanäle, verbessertes Richtungshören sowie ein oder zwei weitere Hörprogramme. Die Lautstärke passt sich selbstregelnd automatisch an die jeweilige Umgebung an. Dabei werden Windgeräusche unterdrückt sowie auch sehr tiefe und hohe Klänge erfasst. Immer mehr Modelle ermöglichen via Funk, Infrarot oder Bluetooth eine kabellose Direktverbindung zu Smartphone oder Fernseher.
3. Premiumklasse
In der Premiumklasse legen die Hersteller noch ein oder zwei spezielle Hörprogramme obendrauf. Störende Hintergrundgeräusche werden dank einer selbstlernenden Automatik nach und nach immer weniger. Das verbesserte Raumklanggefühl begeistert vor allem passionierte Theater- oder Konzertbesucher. Die Preise für Premium HdO-Hörgeräte bewegen sich i.d.R. zwischen 2.000 und 2.500 Euro.
4. Luxusklasse
Mit einem Hörgerät der Luxus-Klasse nehmen Sie alle Geräusche in Ihrer Umgebung wahr, ohne dass Sie den Kopf drehen müssen. Dafür sorgen 360-Grad-Richtmikrofone. Zusätzlich profitieren Sie von einem deutlich erhöhten Tragekomfort und sind mit 7 Hörprogrammen für alle Hörsituationen bestens gerüstet. Preislich beginnt die Luxus-Klasse bei i.d.R. ab 2.500 Euro aufwärts.
Ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät kaufen: Was zahlt die Krankenkasse?
Liegt eine ohrenärztliche Verordnung vor, müssen Sie die oft sehr hohen Kosten für ein Hörgerät zum Glück nicht alleine stemmen. Nach gesetzlicher Vorgabe müssen sich die Krankenkassen mit
- 784,95 Euro für ein bzw. mit
- 1412,89 Euro für zwei Hörgeräte beteiligen.
Mit diesem Zuschuss soll die Grundversorgung gewährleistet werden. Im einmaligen Hörgeräte-Preis sind laut Vorgaben der Krankenkassen ebenfalls 6 Jahre Nachsorge und Betreuung durch Hörakustiker inklusive.
Ein „Kassengerät“ ohne jegliche Extras erhalten Sie daher in der Regel mehr oder weniger ohne Eigenbeteiligung. Sobald Sie jedoch Ausstattungsmerkmale wie Richtungshören, mehr Hörprogramme oder eine Bluetooth-Schnittstelle wünschen, werden teils kräftige Zuzahlungen fällig.
Folgende Grafik veranschaulicht die Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte Preise und Aufzahlungen auf einfache Art und Weise:
Auch wenn Sie privat versichert sind, muss sich Ihre private Krankenkasse an einem vom HNO-Arzt verordneten Hinter-dem-Ohr-Hörgerät beteiligen. Die Zuschüsse liegen in den meisten Tarifen deutlich über denen der gesetzlichen Kassen und nicht selten werden auch die Kosten für Geräte der Mittelklasse vollständig übernommen.
Lieber ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät mit Akku oder Batterie kaufen?
Ob Sie eher zu einem Hinter-dem-Ohr-Hörgerät mit Batterie oder mit Akku greifen sollten, hängt vor allem von Ihrer Alltagsroutine und Ihrem persönlichen Lebensstil ab. Auch spielt der Grad des Hörverlusts bei dieser Frage eine wichtige Rolle.
Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte mit Batterien: Das sollten Sie wissen!
Hörgeräte-Batterien haben eine mehrtägige Laufzeit: Nach dem Wechsel sind Sie also für mehrere Tage unabhängig. Längere Ladezeiten – wie sie bei akkubetriebenen Hörgeräten regelmäßig nötig sind – müssen nicht eingeplant werden.
Der Batteriewechsel funktioniert in der Regel mit etwas Übung ohne Probleme. Lediglich für Menschen mit eingeschränkter Fingerfertigkeit oder Sehstörungen kann das Einsetzen und Herausnehmen der Batterien immer wieder eine lästige Herausforderung darstellen. In jedem Fall sollten Sie stets daran denken, Ersatzbatterien mitzuführen. Da es sich bei Batterien um Einweg-Produkte handelt, fällt im Vergleich zu Akku-Hörgeräten mehr Müll an, was wiederum die Umwelt belastet.
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Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte mit Akku: alle wichtigen Infos auf einen Blick
Zuallererst gut zu wissen: Akkus haben eine geringere Leistungsfähigkeit als Batterien. Ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät mit Akku kommt also nur bei leichtem bis etwas höherem Hörverlust infrage, nicht jedoch für stark ausgeprägte Hörverluste.
Hörgeräte-Akkus müssen regelmäßig aufgeladen werden – meist geschieht das über Nacht. Dann können Sie den ganzen Tag sorgenfrei unterwegs sein. Ortsunabhängig lassen sich die Akkus mit einer Powerbank aufladen.
Mit dem Akku-Hörgerät müssen Sie sich nicht um den Nachkauf von Batterien und das Mitführen von Ersatzbatterien kümmern. Zudem entfällt der Batteriewechsel und es entsteht weniger Müll. Wie lange der Akku noch hält, erfahren Sie bei einigen Geräten via App. Noch ist das Angebot an Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten mit Akku beschränkt. Erst allmählich erweitern die Hersteller ihre Produktpalette. Da es sich bei akkubetriebenen Hörgeräten noch immer um eine Neuheit handelt, liegen die Preise im Schnitt deutlich über denen batteriebetriebener Hörgeräte mit vergleichbarer Ausstattung.
Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte Test: Das Echo Pro
Dem innovativen Online-Hörakustiker Echo ist es durch eine klare Fokussierung auf Qualität und Service gelungen, ein Premium Hinter-dem-Ohr-Hörgerät zum Nulltarif* anzubieten.
Steuerung und Feinanpassungen (auch aus der Ferne) können bequem über eine App vorgenommen werden. Wie beim lokalen Hörakustiker ist diese persönliche Betreuung für Sie für die Dauer von sechs Jahren kostenlos – auch Reparaturen und Ersatzgeräte sind für diesen Zeitraum inklusive!
Weitere Premium-Funktionen des Echo Pro:
- 360°-Raumhören
- intelligente Umgebungserkennung
- Störlärmunterdrückung
- dynamische Sprachanhebung
- natürliche Klangmischung
- Unterdrückung von Rückkopplungen
- Impulsgeräuschunterdrückung
Ebenso zählt das Echo Pro zu den Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten mit Bluetooth. Damit lassen sich externe Klangquellen wie Smartphone oder TV direkt mit dem Hörgerät verbinden. Für noch besseres Verstehen.
Wenn Sie also ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät möchten, könnte das Echo Pro das beste Hörgerät für Sie sein.
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