Ihr HNO-Arzt hat Ihnen ein Hörgerät verordnet – und jetzt brauchen Sie angesichts der vielen unterschiedlichen Modelle auf dem Hörgeräte-Markt unbedingt eine Orientierungshilfe?
Welches Hörgerät ist das Beste (für Sie)? Welche Ausstattungsmerkmale gibt es – und welche davon sind tatsächlich wichtig? Was sollten Sie sonst beachten? Wir haben die besten Hörgeräte Modelle & Arten verglichen und einen Testvergleich für das beste IdO & HdO Hörgerät angestellt (nach Preis-Leistung).
Hörgeräte im Vergleich: die richtige Hörgeräte-Bauform wählen
Grundsätzlich unterscheidet man Hörgeräte, die hinter dem Ohr oder direkt im Gehörgang getragen werden. Welche Option für Sie die richtige ist, hängt von der Anatomie Ihres Ohrs, dem Grad des Hörverlusts sowie Ihren persönlichen Vorlieben und Erwartungen ab.
Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte
Über 80 % aller Hörgeräte-Träger entscheiden sich für ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät (HdO). Diese Bauart ermöglicht komfortables Hören bei leichtem bis schwerem Hörverlust und eignet sich für fast alle Arten von Schwerhörigkeit. Es gibt besonders unauffällige Mini- oder Micro-Hörgeräte, die mehr oder weniger komplett hinter der Ohrmuschel verschwinden. Größere Modelle erleichtern die manuelle Bedienung und bieten viel Platz für hilfreiche Zusatz-Features.
HdO-Hörgeräte werden grundsätzlich in zwei Bauweisen, Ex-Hörer-Systeme und Hörgeräte mit Schallschlauch, unterschieden:
Ex-Hörer-Systeme
Bei Ex-Hörer-Hörgeräten befindet sich der Lautsprecher nicht im Ohrpassstück, sondern direkt im Gehörgang. Sie werden deswegen auch RIC-Hörgeräte genannt (Receiver-in-the-Canal). Verbunden sind die beiden Komponenten über ein dünnes Kabel. Die externen Lautsprecher sind in verschiedenen Verstärkungsstufen erhältlich, so dass einen flexible Anpassung jederzeit möglich ist. Da der Lautsprecher sehr nah am Trommelfell sitzt, ist der Klang besonders brillant und klar.
Hörgeräte mit Schallschlauch
Bei Hörgeräten mit Schallschlauch (auch BTE-Hörgeräte = Behind-the-Ear) steckt die ganze Technik in dem Gehäuse hinter dem Ohr. Vom Lautsprecher in der Otoplastik gelangt der Schall über einen dünnen Schlauch ins Ohr. Da das Ohrpassstück auch Platz für einen leistungsstarken Verstärker bietet, empfehlen sich Hörgeräte mit Schallschlauch selbst bei hochgradigem Hörverlust.
Vorteile der HdO-Hörgeräte auf einen Blick:
- Geeignet bei leichtem, mittlerem und starkem Hörverlust
- Hoher Tragekomfort dank individueller Anpassung
- Erfordern nur wenig Pflegeaufwand
- Bieten viel Platz für leistungsstarke Batterien
- Vereinfachte Bedienung dank großer Tasten
- Uneingeschränkte Belüftung des Innenohrs
- Kabellose Anbindung mit Bluetooth und Co. möglich
Nachteile der HdO-Geräte auf einen Blick:
- Eingeschränkter Tragekomfort für Brillenträger (Tipps zum Tragen von HdOs mit Brille >)
- Funktion der Ohrmuschel für natürlichen Klang wird nicht genutzt
- Auffälligere Form als IdO-Geräte
- Regelmäßiger Schlauchwechsel notwendig
Im-Ohr-Hörgeräte
Ist Ihnen eine dezente Optik wichtig, könnte ein Im-Ohr-Hörgerät (IdO) das richtige für Sie sein. Die kompakten Geräte werden direkt im Gehörgang platziert. Dadurch reduziert sich jedoch die Belüftung des Innenohrs und es bildet sich mehr Ohrenschmalz. Der Reinigungsaufwand ist daher etwas höher als bei HdO-Hörgeräten. Zudem geht die Miniaturisierung der Technik mit einem höheren Hörgeräte-Preis einher.
Unterschieden werden bei den Im-Ohr-Hörgeräten vier Bauweisen:
In-the-Ear Hörgeräte (ITE)
Das In-The-Ear-Hörgerät füllt die gesamte Ohrmuschel aus. Für eine etwas unauffälligere Optik ist ein farbliche Anpassung des Gehäuses an den Hautton möglich.
In dem Gehörgang (ITC)
Die individuell angepasste Otoplastik des In-the-Canal-Hörgerät sitzt im Gehörgang, der von einer Frontplatte abgedeckt wird. Die Ohrmuschel bleibt frei.
Vollständig im Gehörgang (CIC)
Das Platzieren der besonders kleinen Completely-in-the-Canal-Gehörgangsgeräte gleicht ein wenig dem Einsetzen von In-Ear-Kopfhörern. Sie sitzen beinahe unsichtbar im Ohr.
Unsichtbar im Gehörgang (IIC)
Invisible-In-the-Canal-Hörgeräte sind von außen nicht zu erkennen: Schließlich sitzen sehr tief im Gehörgang. Der Preis für die Diskretion ist ein relativ häufiger Batteriewechsel. Dafür wird das Hörgerät an einem feinen Nylonfaden herausgezogen.
Vorteile der IdO-Hörgeräte auf einen Blick:
- Sehr dezent und von außen oft kaum zu erkennen
- Sehr gut für Brillenträger geeignet
- Stören nicht beim Sport
- Nutzung der Funktion der Ohrmuschel für einen natürlichen Klang
Nachteile der IdO-Hörgeräte auf einen Blick:
- Nur geeignet bei leichtem bis mittlerem Hörverlust bis zu 60 %
- Versorgung abhängig von der Größe des Gehörgangs
- Vergleichsweise häufiger Batterietausch notwendig
- Kein Audio-Anschluss aus Platzgründen
Welche Zusatz-Funktionen sollte ein Hörgerät unbedingt haben?
Glaubt man vielen Hörgeräte-Herstellern, gilt: Je mehr, desto besser! Doch nicht alle Features, mit denen Hörsysteme ausgestattet sind, bieten Ihnen tatsächlich leichtere Bedienbarkeit oder mehr Hörkomfort. Wie Sie noch ausführlicher in diesem Beitrag lesen können, profitieren Sie im Alltag ganz besonders von diesen 6 Funktionen:
1. Das 360-Grad-Raumhören
Beim „normalen“ Hören hilft uns die besondere Form der Ohrmuschel, Geräusche zu lokalisieren. Insbesondere bei den Hinter-dem-Ohr Hörgeräten bleibt die Funktion der Ohrmuschel jedoch ungenutzt. Premium-Hörgeräte verfügen daher in der Regel über zwei Mikrofone. Durch die Verknüpfung der Informationen kann der Mini-Computer im Hörgerät berechnen, aus welcher Richtung ein Geräusch kommt. Das erleichtert Ihnen zum einen die Orientierung im Straßenverkehr, zum anderen können Sie in geselliger Runde leichter an Gesprächen teilnehmen. Mehr dazu >
2. Müssen es wirklich 64 Kanäle sein?
Diese Frage kann ganz klar mit „Nein“ beantwortet werden. Auch wenn die Werbung 16, 32 oder 64 Kanäle als Zusatznutzen deklariert – mehr als 8 Kanäle braucht ein hochwertiges Hörgerät nicht. Schließlich enthält auch das Audiogramm, das anhand des Hörtests erstellt wird, nur acht Messpunkte. Diese zeigen, wie hoch Ihr Hörverlust bei den unterschiedlichen Frequenzen ist. Über die 8 Kanäle lassen sich dann die verschiedenen Frequenzen separat individuell verstärken. Mehr dazu >
3. Impulsgeräuschunterdrückung
Laute plötzliche Geräusche können irritierend wirken – insbesondere dann, wenn Sie aufgrund einer gewissen Hörentwöhnung nicht mehr mit Autohupen oder knallenden Türen rechnen. Premium-Hörgeräte gestalten daher das Hören etwas angenehmer, indem sie überraschende laute Geräusche abschwächen. Mehr dazu >
4. Bluetooth-Funktion
Dank Bluetooth lässt sich Ihr Hörgerät via App steuern – entweder von Ihnen selbst oder ortsunabhängig von Ihrem Hörakustiker. Ebenso erlaubt es eine Bluetooth-Schnittstelle, dass der Ton von Fernseher, Radio oder Smartphone direkt ins Ohr gelangt. Sie Hören Musik oder Ihren Gesprächspartner besonders klar ohne störende Hintergrundgeräusche. Mehr dazu >
5. Die Schutzklasse IP68
Der in Ihrem Hörgerät verbaute Mini-Computer musst unbedingt zuverlässig vor Feuchtigkeit und Staub geschützt sein. Das erspart lästige Reparaturen und erhöht die Lebensdauer Ihres Hörsystems. Mit einem Gehäuse, das der Schutzklasse IP68 entspricht, sind Sie auf der sicheren Seite. Mehr dazu >
6. Mehrere Hörprogramme
Unterschiedliche Hörsituationen erfordern unterschiedliche Einstellungen am Hörgerät. Mit verschiedenen Hörprogrammen, die Sie auf Knopfdruck ganz einfach wechseln können, sind Sie für ein ruhiges Zweiergespräch ebenso gut gerüstet wie für einen geselligen Abend in größerer Runde oder ein klassisches Konzert. Viele Premium-Geräte nehmen Ihnen die Entscheidung für ein bestimmtes Hörprogramm ab, indem sie automatisch die Geräuschkulisse kontinuierlich scannen und die Höreinstellungen variabel anpassen. Mehr dazu >
Hörgeräte im Vergleich: Wie viel ist Ihnen gutes Hören wert?
Liegt eine Hörgeräte-Verordnung durch den HNO-Arzt vor, ist Ihre Krankenkasse dazu verpflichtet, sich mit einem Zuschuss in Höhe von
- 784,95 Euro für das erste bzw.
- 1.412,89 Euro für zwei Hörgeräte (Stand 2022) zu beteiligen.
Dank dieser Unterstützung erhalten Sie sogenannte „Kassengeräte“ umsonst*. Kassengeräte sind der Basis-Klasse zuzuordnen. Diese Hörgeräte für etwa 800 Euro entsprechen dem aktuellen Technik-Stand, gehen über die Mindestanforderungen an moderne Hörgeräte nicht hinaus. Dank der mittlerweile üblichen Digitaltechnik lassen sie sich individuell einstellen, bieten drei Hörprogramme und wenigstens vier Kanäle. Die Hörgeräte sind in der Lage, zwischen Sprache und Umgebungsgeräuschen zu unterscheiden, unterdrücken Störschall und Mikrofon-Rauschen. Für Zweiergespräche in ruhiger Umgebung sind Sie damit ausreichend versorgt.
Weitere Funktionen für anspruchsvollere Hörsituationen und mehr Hörkomfort im Privat- und Berufsleben müssen Sie aus eigener Tasche bezahlen. Für Hörsysteme der Mittelklasse werden i.d.R. bei Preisen bis 1.200 € also rund 400 Euro Zuzahlung pro Gerät fällig. Dafür erhalten Sie eine automatische Lautstärke-Anpassung, Windgeräusch-Unterdrückung und verbessertes Richtungshören. Die Anzahl der Kanäle und Hörprogramme erhöht sich und viele Geräte verfügen über eine Bluetooth-Schnittstelle.
Hörgeräte der Premiumklasse kosten i.d.R. zwischen 1.200 und 2.500 Euro. Sie legen auf die Leistungen der Mittelklasse beispielsweise ein verbessertes Raumklanggefühl und eine selbstlernende Automatik zur Reduzierung von Hintergrundgeräuschen obendrauf.
Ab der Luxusklasse enthalten Hörgeräte dann fast alle Komfort-Funktionen, die man sich nur vorstellen kann. Hörgeräte dieser Preisklasse fangen i.d.R. bei 2.500 € pro Hörgerät an.
Alle genannten Preise sind unverbindlich und lediglich als grobe Schätzung zu verstehen.
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Bestes Im-Ohr-Hörgerät? Echo One im Test
Als eines der derzeit kleinsten Im-Ohr-Hörgeräte nutzt das Echo One für natürliches Richtungshören die Funktion der Ohrmuschel. Die Steuerung ist bequem per App möglich. Ganz nah dran an das „Hören wie früher“ kommt das Echo One mit natürlicher Klangmischung und intelligenter Störlärmunterdrückung.
Bestes Im-Ohr-Hörgerät? Echo One im Test
Das Echo Pro hat dank der Platzierung hinter dem Ohr noch viel mehr Platz für weitere hilfreiche Funktionen wie Windgeräusch- und Impulsunterdrückung, 360°-Grad-Raumhören und eine Bluetooth-Schnittstelle. Es bietet alle Funktionen, die im täglichen Höralltag das Hören erleichtern.
Am besten Echo One oder Echo Pro?
Die Entscheidung „Hinter-dem-Ohr-Gerät oder Im-Ohr-Gerät?“ können wir Ihnen nicht gänzlich abnehmen, aber deutlich erleichtern:
Nutzen Sie die Möglichkeit von Echo, beide Hörgeräte zeitgleich zu Hause zu testen – unverbindlich und kostenlos*. Gerne beraten wir Sie auch persönlich, welches Hörgerät das Beste für Sie ist.
Echo One vs. Echo Pro: Für einen detaillierten Vergleich der beiden Preis-Leistungs-Sieger lesen Sie diesen Beitrag!