Audiogramme lesen 🤓📉 Das 1×1 der Hörkurven-Auswertung

Ton- und Sprach Audiogramme verstehen & auswerten

Sie haben eine Hörgeräte-Verordnung vom HNO erhalten? Und fragen sich jetzt, was die verschiedenen Graphen auf der Vorderseite des Rezepts eigentlich bedeuten? Die Audiogramme bilden – kurz gesagt – die Ergebnisse Ihres Hörtests ab. Was die unterschiedlichen Kurven bedeuten, wissen HNO und Hörakustiker ganz genau. In diesem Ratgeber erhalten auch Sie einen ersten übersichtlichen Einblick in das Lesen von Audiogrammen und erfahren unter anderem, was es mit der “Hörkurve” auf sich hat.

Was ist ein Audiogramm (auch “Tonaudiogramm”)?

In ein Audiogramm werden die Ergebnisse des Hörtests eingetragen. Also die jeweilige “Hörschwelle” für die verschiedenen Frequenzen. Die Hörschwelle markiert den Bereich, ab dem der Patient den jeweils erzeugten Ton erstmals wahrnehmen kann.

Für eine genaue Darstellung verfügt das Audiogramm über zwei Achsen: Auf der Horizontalen ist die Tonhöhe (Frequenz in Hz) angegeben. Auf der senkrechten Achse ist die Lautstärke in Dezibel (dB) verortet.

Die Nulllinie im Audiogramm markiert die Hörschwelle eines Jugendlichen mit normalem Hörvermögen.

Eingetragen werden zwei unterschiedliche Werte:

  1. Luftleitung: Typischerweise gelangt beim “Hören” Schall vom Außen- via das Mittelohr ins Innenohr und wird von dort als elektrisches Signal ins Hörzentrum im Gehirn übertragen. Der Weg bis zur Chochlea heißt auch Luftleitung.
  2. Knochenleitung: Daneben gelangen die Schwingungen des Schalls auch über die Schädeldecke zur Hörschnecke im Innenohr. Ist die Luftleitung intakt, überlagern diese Signale normalerweise die Knochenleitung. Bei einer geschädigten Luftleitung kann unter Umständen ein Knochenleitungshörgerät implantiert werden.

Ein Audiogramm erstellen » Messung des Hörvermögens

Neben dem Hörtest nimmt sich Ihr HNO Zeit für eine kurze Anamnese und macht eine Otoskopie. Im Falle einer Schwerhörigkeit stellt Ihnen Ihr HNO dann eine Hörgeräte-Verordnung aus. Diese ist die Voraussetzung für den Krankenkassen-Zuschuss zu den Hörgeräte-Kosten. Ebenso können Sie natürlich auch einen Hörtest bei einem Hörakustiker machen.

Der eigentliche Hörtest (Tonaudiometrie) läuft so ab:

  • Sie setzen einen Kopfhörer auf. Über diesen werden bis zu zehn einzelne Töne in unterschiedlichen Lautstärken eingespielt – erst sehr leise, dann schrittweise lauter.
  • Über einen Signalknopf geben Sie Bescheid, sobald Sie einen Ton wahrnehmen können. So wird ermittelt, wie gut Ihr Hörvermögen in den unterschiedlichen Tonhöhen (Frequenzen) ist.
  • Zuerst erfolgt der Hörtest für das eine, dann für das andere Ohr. Dies ist bei guten Online-Hörtests genauso!
  • Zuletzt hören Sie sehr laute Töne. So wird Ihre “Unbehaglichkeitsschwelle” ermittelt, also welche Laustärke Sie in welcher Tonhöhe als unangenehm empfinden.
  • Zum Abschluss wird mit einem Spezial-Kopfhörer die Knochenleitung geprüft, also die Übertragung des Schalls via das Schläfenbein hinter dem Ohr. Auch hier geben Sie ein Signal, sobald Sie einen Ton wahrnehmen.
Vom Hörtest zur Hörkurve im Audiogramm

Der gerade noch hörbare Geräuschpegel in den verschiedenen Frequenzbereichen (gemessen in dB) wird als "Hörschwelle" bezeichnet. Die Hörschwellen der jeweiligen Tonhöhen werden als Messpunkte ins Audiogramm eingetragen. Dann werden sie durch eine Linie verbunden.
Das Ergebnis ist eine Hörkurve.

Sofern ein Hörverlust vorliegt, stellt Ihnen der HNO eine Hörgeräte-Verordnung (auch "Muster 15") aus, auf der auch die Audiogramme eingetragen sind.

Sie möchten für einen ersten Eindruck von Ihrem Hörvermögen gerne schnell & unkompliziert einen Hörtest machen? Bei uns finden Sie alle Informationen und die besten Online-Hörtests im Vergleich. Diese können Sie sofort von zu Hause aus nutzen!

Zweiter Teil des Hörtests: die Sprach-Audiometrie

Spachaudiogramm bei Normalhörigkeit

Bei einem zweiten Hörtest wird das Sprachverständnis getestet – natürlich auch wieder für das rechte und linke Ohr getrennt.

Über den Kopfhörer werden bei der Sprach-Audiometrie Zahlen, Silben oder kurze Wörter eingespielt. Diese müssen bei unterschiedlichen Lautstärken nachgesprochen werden. Zuletzt werden die gesprochenen Wörter mit einem beinahe gleich lauten Störgeräusch eingespielt.

Das Ergebnis der Sprachaudiometrie wird in % angegeben: Entscheidend ist, wie viele der gehörten Silben und Wörter richtig verstanden wurden. 

Audiogramm Auswertung » So interpretiert man richtig!

Um Abweichungen erkennen zu kennen, muss man wissen, wie eine normale Hörkurve aussieht: Bei einem gesunden Ohr fällt die Hörkurve eher wie eine Hörgerade aus. Wer über ein intaktes Gehör verfügt, kann in allen für den Menschen grundsätzlich hörbaren Frequenzbereichen auch die leisesten Geräusche wahrnehmen.

Eine normale Hörkurve sieht also so aus:

Tonaudiogramm bei Normalhörigkeit

Hörverlust: So sieht ein Audiogramm bei Schallempfindungsschwerhörigkeit aus

Die häufigste Ursache von Hörverlust ist die Altersschwerhörigkeit. Typisch für die altersbedingte Hörminderung ist der sogenannte “Hochtonhörverlust”. Insbesondere Geräusche in den höheren Frequenzbereichen werden weniger gut wahrgenommen.

So sieht Schallempfindungsschwerhörigkeit im Audiogramm aus:

Tonaudiogramm bei Schallempfindungsschwerhörigkeit mit Hörkurve
Hörkurve bei Hörverlust (Schallempfindungsschwerhörigkeit)

Moderne Hörgeräte können helfen, schlecht hörbare Frequenzen wieder gut wahrnehmbar zu machen. So können sie insbesondere helfen, das problematische Sprachdefizit auszugleichen. Erfahren Sie von uns, wie Hörgeräte genau funktionieren.

In der Regel verordnet der HNO bereits bei leichtem Hörverlust Hörgeräte. Erfahren Sie, welche weiteren Grade der Schwerhörigkeit unterschieden werden und wann es “allerhöchste Eisenbahn” für Hörgeräte ist.

Altersabhängiges Tonaudiogramm: die Hochtonverlustkurve

Die für die altersbedingte Schwerhörigkeit typische Hochtonschwerhörigkeit zeigt sich im Audiogramm durch einen deutlichen Abfall der Hörkurve im höherfrequenten Bereich ab 2.000 Hz. 

Im Alltag bemerken Betroffene eine Hochtonschwerhörigkeit – oft als erstes Zeichen einer beginnenden Altersschwerhörigkeit (Presbyakusis) – daran, dass sie insbesondere Frauen- und Kinderstimmen schlechter verstehen.

Eine besondere Ausprägung der Hochtonschwerhörigkeit ist der Hochtonsteilabfall – im Audiogramm erkennbar als steiler "Skihang". 

Grundsätzlich fällt die Hochtonverlustkurve abhängig von Alter und Grad der Schwerhörigkeit unterschiedlich aus. Sie kann steiler oder flacher verlaufen. Folgendes Audiogramm beschreibt einen bereits fortgeschrittenen Hochtonhörverlust:

Hörkurve bei Hochtonhörverlust

Die Sprachbanane: Warum wir insbesondere Sprache schlechter verstehen

Trägt man in das Audiogramm die Messpunkte ein, zwischen denen sich typischerweise unsere Sprache befindet, erkennen Sie einen Umriss in Form einer gekrümmten Banane. So sieht die sogenannte “Sprachbanane” im Audiogramm aus:

Sprachbanane im Ton-Audiogramm bei Hörverlust
Bildquelle: https://www.hz-hoeren.ch/unsere-leistungen/ton-und-sprachaudiogramm/

Im höheren Frequenzbereich liegen einige Sprachanteile wie die hohen Konsonanten und insbesondere die Zischlaute S, F,Z und Sch. Die Vokale A, E, I, O und U liegen dagegen im tieferfrequenten Bereich und werden bei Hochtonschwerhörigkeit weiterhin unverändert gut verstanden. Problematisch für Betroffene: Sie hören z. B. U und E. Die Konsonanten dazwischen fehlen. Meint der Gegenüber als “Puppe” oder “Suppe”?

Exkurs: Warum höre ich zuerst die hohen Töne schlechter?

Warum zuerst Hochtonhörverlust?

Der Schall gelangt über Trommelfell und Gehörknöchelchen ins Innenohr in die Cochlea. Hier trifft er auf die Flimmerhärchen, die den mechanischen Luftschall in elektrische Impulse umwandeln und zum Hörnerv schicken. Die Sinneshärchen für die hohen Töne sitzen direkt am Eingang der Cochlea und werden daher permanent beansprucht, also bei allen Frequenzen. Daher sind sie als erstes von altersbedingtem Verschleiß betroffen.

(Mehr zum Thema “Wie funktioniert Hören?” gibt es hier!)

Audiogramm Interpretation anderer Hörverlust-Arten

Das Tonaudiogramm zeigt nicht nur den Grad des Hörverlusts an, sondern erlaubt auch Rückschlüsse auf die Ursache der Schwerhörigkeit. Es ist daher ein wichtiges Diagnose-Instrument, wenn es um die richtige Behandlung einer Hörminderung bzw. um die Verschreibung eines geeigneten Hörsystems geht.

Beispiel Hörkurve bei kombinierter Schwerhörigkeit
  1. Schallleitungsschwerhörigkeit im Audiogramm: Eine Schallleitungsschwerhörigkeit liegt vor, wenn Töne und Geräusche nicht oder nur eingeschränkt vom Außen- über das Mittel- bis ins Innenohr geleitet werden können. Im Audiogramm erkennt man die Schallleitungsschwerhörigkeit daran, dass die Luftleitungshörschwelle deutlich unter der Knochenleitungshörschwelle liegt.
  2. Kombinierte Schwerhörigkeit im Audiogramm: Von kombinierter Schwerhörigkeit spricht man, wenn der Hörverlust sowohl auf eine Schallempfindungsstörung als auch auf eine Schallleitungsstörung zurückzuführen ist. Im Audiogramm ist dann die Knochenleitungshörschwelle abgesenkt. Ebenso die Luftleitungshörschwelle. Diese jedoch noch etwas stärker.
  3. Audiogramm bei Hörsturz: Grundsätzlich sind bei einem Hörsturz Hörverluste in verschiedenen Frequenzbereichen möglich. Besonders häufig tritt der Hörverlust jedoch auf dem höherfrequenten Niveau auf.

Das Audiogramm » Wichtig für den Hörakustiker!

Ob beim lokalen Hörakustiker oder bei Echo zum Nulltarif* – wenn Sie ein Hörgerät kaufen, benötigt Ihr Hörakustiker Ihr Audiogramm von HNO. Zu einen für die Abrechnung mit der Krankenkasse, zum anderen für die richtige individuelle Einstellung Ihres Hörsystems.

Hörgeräte mit Audiogramm einstellen

Bei Echo schicken Sie dafür vorab Ihr Audiogramm ein. Ist Ihr Echo One oder Echo Pro dann wenige Tage später in der Post, “weiß” es bereits, wo Ihr Gehör Unterstützung benötigt. Weitere Feineinstellungen sind natürlich auch aus der Ferne jederzeit problemlos möglich. Kontaktieren Sie einfach die erfahrenen Echo-Hörakustiker telefonisch und erhalten Sie neue Anpassungen bequem in die App auf Ihrem Smartphone. Nur ein Klick – und Ihr Hörgerät erfüllt Ihre persönlichen Bedürfnisse noch besser.

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Ich habe keinen Hörtest. Was kann ich tun?

Machen Sie einen Termin bei Ihrem HNO-Arzt für einen Hörtest. Wenn ein entsprechender Hörverlust vorliegt, erhalten Sie eine Verordnung, die zur Abrechnung mit der Krankenkasse nötig ist. Die Verordnung enthält in aller Regel Ihr Audiogramm (das Ergebnis Ihres Hörtests).

Fragen Sie sicherheitshalber nach einer Kopie Ihres Audiogramms. Das schicken Sie uns nach der Bestellung zu, damit wir die Hörgeräte auf Ihren Hörverlust einstellen können.

Sie haben kürzlich einen Hörtest beim HNO-Arzt gemacht, jedoch keine Kopie des Audiogramms erhalten? Rufen Sie einfach in der Praxis an und fragen Sie danach.

Kostenerstattung der Krankenkasse

Damit Ihre Krankenkasse die Kosten der Hörgeräte erstattet, muss die Versorgung zunächst bewilligt werden. Dazu werden die ärztliche Verordnung sowie ein Kostenvoranschlag eingereicht. Auf Wunsch übernehmen wir für Sie die komplette Antragstellung während Ihrer Testphase. Alternativ können Sie dies auch selber erledigen. Alle erforderlichen Unterlagen erhalten Sie von uns nach Bestellung.

Übrigens können Sie bei einer Absage durch Ihre Krankenkasse vom Kauf zurücktreten (auch nach Ablauf der 30-tägigen Testphase) und die Geräte kostenlos an uns zurückschicken. Wenn Ihnen aber eine gültige Verordnung vom HNO-Arzt vorliegt, wird die Kostenerstattung in aller Regel bewilligt.

Wie kann Echo zum Nulltarif* anbieten, obwohl vergleichbare Hörgeräte beim herkömmlichen Akustiker 1500€ bis 2500€ Zuzahlung kosten?

Zunächst möchten wir Ihnen erklären, warum die Hörgeräte-Preise beim herkömmlichen Akustiker überhaupt so hoch sind.

Viele Menschen glauben, dass Hörgeräte in der Herstellung sehr teuer sind. Ist dies der Grund für die hohen Preise? In den Mini-Computern steckt zwar jede Menge Technik, doch werden heutzutage auch Hörgeräte in großen Fabriken am Fließband gefertigt. Die Herstellungskosten sind nicht höher als die eines modernen Smartphones. Und haben Sie schon mal ein Smartphone für 3000€ gesehen?

Ist es der Beratungs- und Anpassaufwand? Herkömmliche Akustiker bieten (genau wie Echo) alle Hörgeräte inklusive 6-jähriger Nachsorge an. Auch müssen Hörgeräte auf den individuellen Hörverlust eingestellt werden. Das ist natürlich ein gewisser Aufwand, doch rechtfertigt bei weitem nicht derart hohe Preise. Heutzutage erfolgt die Anpassung durch intelligente Algorithmen “per Klick” und ist schneller erledigt, als die meisten Menschen glauben.

Der tatsächliche Grund für die extrem hohen Preise klingt im ersten Moment sehr überraschend: Der herkömmliche Akustiker hat einfach zu wenig Kunden. Um genau zu sein: nur 2 Neukunden pro Woche im Durchschnitt. Von diesen 2 Neukunden muss er die teure Innenstadtmiete, die Ladeneinrichtung, seine Mitarbeiter und sich selbst bezahlen. Pro Kunde muss also sehr viel Geld übrigbleiben, damit er davon seine Kosten und sich selbst bezahlen kann.

Und genau hier geht Echo einen anderen Weg: Durch die Online-Versorgung erreichen wir Menschen bundesweit, ohne Hunderte von Immobilien anzumieten. Anstatt 2 Neukunden pro Woche, versorgen wir mit unserem Team aus ausgebildeten Akustikern zahlreiche Kunden täglich. Dadurch können wir mit weniger Profit pro Kunde leben und bieten Ihnen Premium-Hörgeräte zum Nulltarif* an, ohne an der Anpassung, Beratung oder Geräteleistung zu sparen.