vom 07.09.2021
Ihr HNO-Arzt hat Ihnen ein Hörgerät verordnet – und jetzt sind Sie auf der Suche nach dem passenden Modell? Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen Im-Ohr-Hörgeräten (IdO) und Hinter-dem-Ohr-Hörgeräten (HdO). Viele Patienten, die zum ersten Mal ein Hörgerät kaufen, wünschen sich vor allem eine möglichst dezente Ausführung. Doch kommt es auch darauf an, dass das Hörgerät leistungsfähig ist und zu Ihren persönlichen Voraussetzungen passt.
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Bei den Im-Ohr-Hörgeräten steckt die gesamte Technik in einem besonders kompakten Gehäuse, so dass sich die Otoplastik in das Ohr einführen lässt. Modellabhängig verschwindet das komplette Hörgerät ganz oder teilweise im Gehörgang und ist daher sehr dezent. Da der Abstand zwischen Hörer und Mikrofon sehr gering ist und die Funktion der Ohrmuschel für das Richtungshören genutzt wird, bieten Im-Ohr-Hörgeräte ein sehr natürliches Hörerlebnis.
In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO) sind in vier unterschiedlichen Bauformen erhältlich:
1. Am sichtbarsten ist das klassische In-dem-Ohr-Hörgerät (In-the-Ear = ITE), das die gesamte Ohrmuschel ausfüllt. Um es möglichst unauffällig zu gestalten, kann die Farbe der Otoplastik dem Hautton angepasst werden. Auch sind manche Gehäuse mit kleinen Äderchen versehen.
2. ITC-Hörsysteme (In-the-Canal) sitzen vollständig im Gehörgang. Dessen Ausgang wird durch eine Frontplatte verdeckt. Die Ohrmuschel bleibt frei.
3. Noch filigraner sind CIC-Hörgeräte (Completely-in-the-Canal = CIC), auch „Gehörganggeräte“, die bereits im äußeren Teil des Gehörgangs enden. Für ein problemloses Herausnehmen – zum Beispiel für den Batteriewechsel, sind die CIC-Hörgeräte mit einem dünnen Nylonfaden versehen. Allerdings empfinden manche Menschen das Platzieren der Otoplastik im Gehörgang als etwas schwierig.
4. Als aktuell kleinste Hörsysteme können die IIC-Hörgeräte (Invisible-In-the-Canal) bis kurz vor die zweite Krümmung des Hörkanals eingeführt werden. Auch sie verfügen über einen Nylonfaden zum Herausziehen und auch bei genauerem Hinsehen nicht zu erkennen. Der Preis für die äußerst dezente Optik ist ein relativ häufiger Batteriewechsel sowie der Verzicht auf wertvolle Hörverstärkungstechnik, weshalb aktuell CIC-Hörgeräte die bessere, ebenfalls sehr dezente Alternative darstellen.
Die aktuellen Modelle verfügen über gute Belüftungsmöglichkeiten des Ohrs. Dadurch erhöht sich der Tragekomfort. Ein gewisser Verschlusseffekt bleibt jedoch, was insbesondere für Menschen mit einer Neigung zu Mittelohrentzündungen problematisch sein kann. Ist die Belüftung des Ohrs eingeschränkt, bildet sich mehr Ohrenschmalz (Cerumen).
Beachten Sie also, dass Im-Ohr-Hörgeräte relativ häufig gereinigt werden müssen. Für Brillenträger ist es von Vorteil, dass die Otoplastik nicht hinter dem Ohr in Konkurrenz zum Brillenbügel steht.
Nur noch wenige moderne Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte (HdO) erinnern noch an die ursprünglichen klobigen hautfarbenen Otoplastiken.
Immer mehr Modelle verschwinden fast vollständig hinter der Ohrmuschel und kommen so auch recht dezent daher. Dass die Ohrpassstücke im Gegensatz zu den IdO-Geräten etwas größer sind, hat auch Vorteile: So passt mehr Technik hinein, die für ein noch komfortableres Hörerlebnis sorgt. Selbst eine adäquate Versorgung bei fortgeschrittener Schwerhörigkeit ist damit möglich. Über 80 % aller Hörgeräte-Träger entscheiden sich daher für ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät.
Bei den Schlauch-Hörsystemen (auch BTE = Behind-the-Ear) befindet sich der Lautsprecher in der Otoplastik hinter dem Ohr. Über einen Schlauch gelangt der Schall in den Gehörgang und zum Trommelfell. Da das Passstück hinter der Ohrmuschel viel Platz bietet, kann ein leistungsfähiger Verstärker verbaut werden. In Kombination mit einem etwas dickeren Schlauch kann ein Schlauch-Hörgerät selbst bei schwerwiegenden Hörverlusten von bis zu 95 % eingesetzt werden.
Dagegen wird bei einem Ex-Hörer-Hörgerät (auch RIC = Receiver-in-the-Canal) der Lautsprecher direkt im Gehörgang platziert. Ein dünnes Kabel verbindet ihn mit der Otoplastik hinter dem Ohr. Da der Schall keinen Umweg durch den Schlauch nehmen muss, ist der Klang weniger verzerrt und klarer. Zudem lässt sich das Passstück hinter dem Ohr kleiner gestalten – schließlich muss es keinen Platz für einen Lautsprecher bereitstellen. Ex-Hörer-Hörgeräte sind also i.d.R. dezenter.
Grundsätzlich empfehlen sich Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte für jede Art von Hörverlust und sind für die Versorgung bei leichter, mittlerer und fortgeschrittener Schwerhörigkeit geeignet. Die Ohrpasstücke sind in vielen verschiedenen Größen und Farben erhältlich. Wer sein Hörgerät bewusst in Szene setzen möchte, wird ebenso fündig wie der, der sich ein möglichst unauffälliges Modell wünscht.
Betrachtet man Im-Ohr- und Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte im Vergleich, punkten die IdO-Geräte vor allem, wenn es um eine dezente Optik geht. Dieser Aspekt lässt sich hervorragend für die Werbung nutzen und spricht verständlicherweise gerade Erstträger sehr gut an.
Am Ende kommt es aber auf die Leistungsfähigkeit des Hörgeräts und ein verlässliches und komfortables Hörerlebnis an. Hier haben eindeutig die Hinter-dem-Ohr-Hörgeräte die Nase vorn. Nicht von ungefähr liegt deren Marktanteil bei knapp 90 %. Die HdO-Hörgeräte lassen sich nicht nur einfacher bedienen, sondern in dem größeren Gehäuse ist auch mehr Raum für hilfreiche Zusatz-Features.
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Im Hinter-dem-Ohr-Hörgerät Echo Pro finden beispielsweise Komponenten für das 360°-Richtungshören Platz. Ebenso ist das Hörsystem in der Lage, Impuls- und Windgeräusche zu unterdrücken. Eine Bluetooth-Schnittstelle bringt Musik und die Stimme Ihres Gesprächspartners am Smartphone direkt ins Ohr und erlaubt die komfortable Einstellung des Echo Pro via App.
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