Bei dieser Art der Hörstörung funktioniert der Hörprozess eigentlich “normal”. Die akustischen Reize kommen ungehindert im Ohr an, werden dort in elektrische Impulse umgewandelt und über den Hörnerv ans Hörzentrum geschickt. Das Problem tritt erst im Gehirn auf.
Lesen Sie hier, wie es zu einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit kommen kann und welche Therapie-Möglichkeiten Betroffenen zur Verfügung stehen!
Definition: Was ist eine Schallwahrnehmungs-Schwerhörigkeit?
Bei der Schwallwahrnehmungsschwerhörigkeit ist das Gehör an sich gesund und es gibt keine Stör-Faktoren im eigentlichen Hörprozess. Dieser kann also normgerecht wie folgt ablaufen: 1. Durch die Ohrmuschel und den äußeren Gehörgang werden die Schallwellen ins Mittelohr geleitet. 2. Dort versetzen sie das Trommelfell in Schwingung. 3. Diese Bewegung überträgt sich auf die winzigen Gehörknöchelchen im Mittelohr. 4. Von dort gelangen die Impulse weiter zu den Sinneszellen in der Cochlea. Die mechanischen Reize werden von den Flimmerhärchen in elektrische Impulse umgewandelt. Diese gelangen über den Hörnerv zum Hörzentrum im Gehirn. Dort verstehen wir, was wir hören. Außer bei einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit...
Bei einer Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit kann das Gehirn die ankommenden Signale nicht korrekt identifizieren und einordnen. Töne werden zwar gehört, können aber nicht verarbeitet werden. Insbesondere das Sprachverständnis ist dann bei den Betroffenen massiv eingeschränkt. Weitere Infos zu den möglichen Ursachen folgen etwas weiter unten.
Unterscheidung zu anderen Arten von Schwerhörigkeit
Abhängig davon, an welcher Stelle der “normale” Hörprozess unterbrochen wird, unterscheidet man verschiedene Arten von Schwerhörigkeit. Neben der Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit gibt es noch
- die Schallempfindungsschwerhörigkeit: Ihre Ursache liegt im Innenohr. In den meisten Fällen sind die Haarzellen in der Cochlea beschädigt, so dass der ankommende Schall nicht oder nur eingeschränkt ans Gehirn weitergeleitet werden kann. Darunter leidet insbesondere das Sprachverständnis.
- die Schallleitungsschwerhörigkeit: Davon spricht man, wenn die ankommenden akustischen Signale nicht oder nur eingeschränkt vom Mittel- ins Innenohr gelangen. Typisch für die Schallleitungsschwerhörigkeit ist, dass die Töne in allen Frequenzen gleich schlecht gehört werden.
Symptome & Ursachen » Woran erkenne ich eine Schallwahrnehmungs-Schwerhörigkeit?
Neben dem Hörverlust geht eine Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit möglicherweise mit weiteren Symptomen einher:
- Schwierigkeiten, Zahlen zu verstehen und zu behalten
- Schwierigkeiten, Wortsilben zu unterscheiden
- eingeschränktes Sprachverständnis
- eingeschränkter Wortschatz
- Gedächtnisprobleme
Es gibt verschiedene Ursachen für eine Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit. Die häufigsten sind:
- Schlaganfall ( auch vor der Geburt oder im Kindesalter)
- Hirnhautentzündung
- Hirnblutung
- Schädel-Hirn-Trauma
- Hirntumor
- Angeborene Fehlbildungen
- Multiple Sklerose
- Überdosierung bestimmter Schmerzmittel
- Spätfolgen bestimmter Infektionskrankheiten wie Mumps, Masern, Meningitis, Tuberkulose oder Gürtelrose.
Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit oder Hörentwöhnung?! Zur "Hörentwöhnung" kommt es, wenn aufgrund einer Schallempfindungs- oder Schallleitungsschwerhörigkeit über einen längeren Zeitraum nur noch wenige oder keine akustischen Reize mehr ins Hörzentrum im Gehirn gelangen. Dann "verlernt" das Gehirn das Hören bzw. das Interpretieren und Verstehen des Gehörten. Aus genau diesem Grund raten HNO-Ärzte schon bei einem leichten Grad der Schwerhörigkeit zu einer adäquaten Hörgeräte-Versorgung. So bleiben die Gehirnkapazitäten im Hörzentrum und damit das aktuelle Hörvermögen deutlich länger erhalten als ohne Hörgerät. Die Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit kann also auch eine schwere Folge der Hörentwöhnung sein.
Behandlung der Schallwahrnehmungs-Schwerhörigkeit
Die Diagnose der Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit erfolgt zuerst nach dem Ausschlussverfahren: Dafür führt der HNO verschiedene Hörtests durch und erstellt ein Tonaudiogramm.
Zudem wird in der Regel mit einer Phonemdiskrimination überprüft, inwieweit der Patient Sprachlaute wie “p” und “b” unterscheiden kann. Zusätzlich gibt die Vokallängendiskrimination darüber Aufschluss, wie gut die Vokallängen verschiedener Wörter erkannt werden.
Die Erfolgsaussichten der Behandlung der Schallwahrnehmungsschwerhörigkeit hängen stark vom Grad der individuellen Beeinträchtigung und vom Alter des Patienten ab.
In der Regel besteht die Therapie in erster Linie aus einem spezifischen Sprach- und Hörtraining bei einem Logopäden.
Zusätzlich kann die Versorgung mit einem Hörgerät sinnvoll sein: Die modernen Hörsysteme können Hintergrundgeräusche herausfiltern und Sprache in den Vordergrund rücken: So wird das Verstehen erleichtert. Auch das Echo One und das Echo Pro verfügen als Premium-Hörgeräte selbstverständlich über Störlärmunterdrückung und dynamische Sprachanhebung.
Beim 30-tägigen Probehören (unverbindlich & kostenlos) testen Sie ohne Risiko, ob auch Sie von einem Hörgerät profitieren. Ihr Vorteil bei Echo: Sie genießen den besten Hörgeräte-Service aus der Ferne und erhalten leistungsstarke Hörgeräte der Premiumklasse zum Nulltarif*.